Ich kann sie nicht lesen, Die Vierte Gewalt!

Nach der tatsächlich unterhaltsamen Sendung Markus Lanz am 29. September 2022 mit den Studiogästen Precht, Amann, Welzer und Alexander dachte ich mal wieder, ich müsse mitreden können in der Kakophonie der Medien und der Medienvirtuosen, die sich um die größte Aufmerksamkeit streiten. So erwarb ich dann im Nachgang das Buch Die Vierte Gewalt von Precht und Welzer als eBook für knappe 20,-€.

Ich bereue, es getan zu haben, und zwar aus mindestens drei Gründen:

  1. Das Buch ist eine Qual für den Leser, weil es grauenvoll, und ich bin geneigt zu sagen, ausschließlich, polemisch geschrieben ist.
  2. Das Buch ist eine Qual für den Leser, weil die gendergerechte Verunstaltung des Texts den Herren Autoren wichtiger war als der klare Gedanke. Auch der sinnfreie Gebrauch von Anführungszeichen irritiert stellenweise extrem. Überhaupt fehlt jede sprachliche Finesse.
  3. Das Buch ist eine Qual für den Leser, weil es Fakten wenig Raum gibt, aber dafür umso mehr vage Vermutungen über Massenmedien und die Presse in den Raum stellt, die sich in dieser Form weder widerlegen noch beweisen lassen. Bestenfalls bleibt dem Leser ein “Jawohl, genau so ist es!” oder ein “Nein, kompletter Blödsinn”. Das Zünglein schlägt hier nach Gutdünken aus und basta.

Ja, Herr Welzer, diese Kritik erfolgt zwar nicht vor Veröffentlichung und vor Lesen des Buches, aber ich habe mich durch Passagen dieses Buches hindurchgequält und habe simpel und schlicht die Lust verloren, diesem verquasten Text weiter zu folgen. Er ist schlicht unerträglich, und ich weigere mich, nachdem ich schon einen Verlust an Penunse erlitten habe, jetzt weitere Verluste an Lebenszeit hinzunehmen, nur um hinterher sagen zu können, ich habe dieses Machwerk vollständig gelesen.

Nein, das ist wirklich zuviel verlangt!

Ich habe das berühmte Prechtsche Wer bin ich und wenn ja, wieviele gelesen und mehrere Ihrer Bücher, Herr Welzer, wie z. B. die Die smarte Diktatur. Insbesondere dieses Buch fand ich großartig und es begründete die ehemals hervorragende Reputation, die Sie, sehr geehrter Herr Welzer, bei mir genossen! Sie haben diese Reputation leichtfertig einem medialen Schnellschuß geopfert, der Ihrem Ruf als Intellektuellem den Todesstoß versetzt hat: Sie gehören nicht mehr dazu, tut mir leid!

Das Buch Die Vierte Gewalt ist so durchsetzt und geprägt von Polemik und verfügt über solch einen eklatanten Mangel an faktischen Grundlagen für seine Behauptungen, daß ich mich frage, wieviel Selbstreflexion verlorengehen muß, damit man so einen Text veröffentlichen kann.

Was für eine Zeitverschwendung, ich fasse es nicht…

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