Wohin der Schwachsinn gerechterschlechter Sprache führen kann

Soeben habe ich einen Artikel gelesen über eine Frau, die Opfer eines Säureangriffs geworden ist. Die Frau heißt Reshma Qureshi und hat über diesen abscheulichen und widerwärtigen Angriff, vermutlich begangen aus gekränkter Männlichkeit, ein Buch geschrieben mit dem Titel Being Reshma.

Das Buch findet sich hier:

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In jenem Artikel findet sich folgende Passage, ein Aufruf Reshmas an alle Frauen, denen ähnliches passiert ist:

“It might feel like the end of the world, but just know that you should not allow your attacker to succeed in his or her mission of ‘ruining’ your life.” [sic]

Übersetzt: “Es mag sich wie das Ende der Welt anfühlen, aber du solltest wissen, daß du deinem Angreifer nicht erlauben darfst, seinen oder ihren Versuch, dein Leben zu zerstören, als erfolgreich anzusehen.”

Die Übersetzung ist nicht ganz einfach, finde ich, weil sich schon die bare Formulierung to succeed in a mission im vorliegenden Zusammenhang nicht leicht übersetzen läßt: In einer Mission erfolgreich sein? Eine Mission erfolgreich durchführen? Und dann nicht erlauben, eine Mission erfolgreich durchzuführen, die aber schon längst durchgeführt worden ist? Das paßt alles nicht so recht. Aber was hier erst recht nicht paßt, das ist, hier von his or her mission zu reden. Wieviele Säureattacken dieser Art wurden bereits von Frauen durchgeführt? Glaubt irgendjemand, das wäre so fifty-fifty? Oder 10% Frauen, 90% Männer? Ich glaube das nicht!

Diese unglaubliche Barbarei soll Frauen zerstören, indem ihre Schönheit zerstört wird. Und nicht nur das: Eine solche Frau soll für immer abstoßend wirken auf jeden Mann, der nach dem Mann kommt, der von dieser Frau zurückgewiesen worden ist. Sie soll niemehr von einem Mann begehrt werden, damit die Ehre des Steinzeitmanns, der sie zuerst besaß, nicht weiter beschmutzt wird.

Es ist ein typisches Verbrechen, begangen aus verletzter männlicher Eitelkeit, einer archaischen Form männlichen Empfindens heraus, das in Indien zu beispiellosen Verbrechen geführt hat und immer noch führt.

Wie tief muß man bereits diese verstandesbefreiten Stanzen in seinem Bewußtsein verankert haben, um in einem solchen Zusammenhang von his or her zu reden? Das ist doch ein Automatismus, der genauso widerwärtig ist wie der, ständig nur noch von den mutmaßlichen Tätern zu reden. Ja, Leute, ich bin nicht doof! Ich weiß auch, daß jemand dann Täter ist, wenn er vom Gericht als Täter überführt wurde.

Aber was ist mit den Fällen, in denen das Gericht keinen Täter feststellen kann? Heißt das, daß es keinen Täter gibt? Natürlich nicht!

Aber vor allem: Was soll die Formulierung, die Polizei suche nach dem mutmaßlichen Täter? Niemals nicht, liebe Gemeinde! Die Polizei sucht IMMER und OHNE AUSNAHME den oder die Täter (nicht den Täter oder die Täterin).

Also, wie wäre es mit Denken? So als Vorschlag zur Güte…

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