Wie kann es sein, daß eine Befindlichkeitsstörung zu einer Ideologie wird? Daß Menschen, die dieser Befindlichkeitsstörung irritiert gegenüberstehen, zu Menschen erklärt werden, die die Welt mit Haß erfüllen?
Wie kann es sein, daß jemand, der mit Homosexualität nicht offen und ungezwungen umgehen kann, umgehend zum Homophobiker erkärt wird, wobei dieser Begriff mittlerweile gleichbedeutend mit Schwulenhasser verwendet wird?
Auch Menschen, die Probleme damit haben, daß jemand einen nach vorherrschender Meinung nicht zu seinem biologischen Geschlecht passenden Kleidungsstil pflegt, werden ruckzuck als Transphobiker bezeichnet, wobei auch hier wieder -phobiker bzw. -phob als -hasser bzw. -hassend übersetzt wird, was natürlich absurder Quatsch ist.
Wie kann es sein, daß ein verschwindend geringer Prozentsatz der Bevölkerung es schafft, ein so unfaßbares Gewese um seine Nichtdiskriminierung zu machen, daß weit über 99,99% der Bevölkerung zugemutet wird, ihr Verhalten zu ändern?
Auf http://www.trans-ident.de/ kann man nachlesen:
“Bei einem Bevölkerungsstand von 81.471.834 Einwohnern in der Bundesrepublik Deutschland im Juli 2011 entspricht dies 0,01413% der Bevölkerung, die in diesen 16 Jahren ein Verfahren nach dem Transsexuellengesetz durchlaufen haben.”
Bevor mir jemand jetzt virtuell oder gar physisch mit Hilfe einer Keule den Scheitel nachziehen will: Ich bin absolut dafür, daß in unserer Gesellschaft eine Offenheit entsteht, die es jedem Menschen erlaubt, seine sexuelle Orientierung ohne Angst vor Nachteilen publik zu machen. Diese Situation ist nicht gegeben, wenn überhaupt, so nur punktuell. Aber es wird ja besser. Seit ich in meiner Jugend noch die bürgerlichen Reaktionen auf Rosa von Praunheim erlebt habe, hat sich verdammt viel geändert.
Ebenfalls sollte mehr Offenheit für Menschen entstehen, die sich den gesellschaftlichen Rollenerwartungen das Geschlecht betreffend nicht unterordnen wollen oder können.
Das ist mein Standpunkt. Ein weiterer meiner Standpunkte ist aber, daß jemand der sich selbst als rosafarbenes Einhorn identifiziert, kein Recht darauf hat, daß die Gesellschaft ihm an jeder Autobahnraststätte ein eigenes Pissoir zur Verfügung stellt. Oder ein Kackzimmer, wie auch immer.
Glücklicherweise ist die überwiegende Mehrzahl der Menschen nicht so bescheuert anzunehmen,
1. daß es zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied gibt,
2. daß es mehr als zwei biologische Geschlechter gibt,
3. daß jeder seine sexuelle Orientierung frei wählen kann.
Die Evolution hat beim Menschen zwei Geschlechter zur Ausprägung gebracht, alles, was sich nicht derart zuordnen läßt, ist auf pathologische Zustände zurückzuführen. Die gilt es im Einzelfall genau zu eruieren und zu diagnostizieren. Oder fänden Sie es toll, wenn man Ihrem Sohn den Schwanz abschneiden würde, nur weil irgendein Vollidiot den Hodenhochstand übersehen hat?
Wenn man jedoch manche Texte und Statements liest und sich mit den Auseinandersetzungen um dieses Thema näher befaßt, gewinnt man den Eindruck, daß Normale sich mittlerweile dafür rechtfertigen müssen, nicht zur Elite der Abnormalen zu gehören.
Ich bin gegen eine Verwendung des Begriffs Normalität im Sinne von hau-weg-die-abnormale-Scheiße! Nein, wir wären alle nicht normal, wenn es nicht diejenigen geben würde, die die Randzonen der Glockenkurve bevölkern! Jeder hat das Recht, seine Individualität zu leben, solange er dies auf eine Weise tut, die sozialkompatibel ist. Und genau dieser Zustand ist etwas, das ständig neu ausgehandelt werden muß. Das ist kein Status, der heute festgeklopft wird und in zehn Jahren noch gilt, es ist ein Fließgleichgewicht. Aber dieses Gleichgewicht wird empfindlich gestört, wenn einzelne Gruppen von Spinnern und aufgeblasenen Wichtigtuern Gedichte von Hauswänden entfernen lassen und Pamphlete verfassen, die in Hannover (nur als Beispiel) unbescholtenen Bürgern und Mitgliedern der deutschen Sprachgemeinschaft oktroyieren, wie sie gefälligst ihr Sprachverhalten an die Wünsche solcher Spinnerzirkel anzupassen haben!