Dranbleiben!

Dranbleiben heißt es in der letzten Flaschenpost von Futur Zwei, der Stiftung Zukunftsfähigkeit. Das will ich gerne tun! Und zwar am Thema totalitärer Gebrauch von Sprache. Der ist für mich dann gegeben, wenn ich mich nicht mehr sprachlich so äußern kann, wie das nach den anerkannten Regeln der deutschen Sprache richtig ist, ohne mich ideologisch verdächtig zu machen.

Die ideologisch motivierte Schreibe zu lesen bedeutet auch eine Form des Sich-unterwerfen-müssens unter einen Sprachgebrauch, der mich zutiefst abstößt.

Die Fälle von sprachdiktatorischen Verbiegungen und Verzerrungen in der letzten Flaschenpost waren folgende:

  1. “Heute, da müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für das, was sie tun, durch die Straßen marschieren.”
    Interessanterweise lautet der Satz davor: “Zum Beispiel galten Gelehrte noch etwas, weil sie gelehrt waren und darum wahre Worte, Erkenntnisse und Fakten hervorbrachten.”
    Warum steht da nicht: Zum Beispiel galten weibliche und männliche Gelehrte noch etwas, weil sie gelehrt waren und darum wahre Worte, Erkenntnisse und Fakten hervorbrachten? Obwohl es doch DER Gelehrte heißt, das muß doch korrigiert werden!
  2. “Eine rohstoffsensible Studierendengruppe bastelt deshalb an einfachen Lösungen, die die Geräte beherrschen lässt, wer sie benutzt.”
    Der Student: Das geht nicht! Obwohl die deutsche Sprache eindeutig und völlig frei von jeglichem Zweifel hier beide Geschlechter meint, muß aus der Student der Studierende gemacht werden. Was, zur Hölle, ist denn daran jetzt besser? Kann mir das einer von diesen Sprachverbiegern mal erklären? Was ist besser an einer Studierendengruppe als an einer Studentengruppe? Was, zum Teufel, soll dieser Schwachsinn?
  3. Hier ein Beispiel, wo die sprachtotalitäre Korrektur ausgeblieben ist, weil anscheinend eben doch niemand, mag er noch so ideologisch getrieben und motiviert sein, derartigen Schwachsinn durchhalten kann:
    “Bildungsaktive, die eine andere Zukunft besingen, fragen sich nun, wie denn BNE und transformative Bildung den Einzelnen weiser machen – und ob das dann die ganze Gesellschaft erreicht.”
    Den Einzelnen steht da! Nicht die und den Einzelnen.
  4. “Dann bietet ein Wochenende die Gelegenheit für Studierende und Berufsanfänger, Projekte auf den Weg zu bringen, die das Gemeinwohl mehren wollen.”
    Schon wieder die Studierenden! Studenten, verdammt noch mal!
  5. “Wer ernst machen will mit der großen Transformation, der muss auch die Herausforderungen betrachten: wie den Umbau und Wegfall ganzer Branchen, die strukturell nicht-nachhaltig sind. Was geschieht dann mit den Arbeitnehmern?”
    Auch das ein Beispiel wie Nummer 3: “… der muss…” -> Warum nicht der oder die muß? Und: “… mit den Arbeitnehmern”! Warum nicht mit den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen? Das wäre dann wohl zuviel des Schwachsinns, oder? Richtig!
  6. “Das zeigen Bürgerinnen, Unternehmen, Kindergärten, Freundeskreise, indem sie draußen zum Feiern einladen.”
    Ja, in dem Beispiel ist ein Druckfehler verborgen! Sehen Sie ihn? Es muß BürgerInnen heißen!

Nee, das war jetzt ein Witz 🙂 Ich bin doch ein Schelm 🙂

PS: Die ganzen anderen sprachlichen Fehler habe ich hier nicht diskutiert. Das würde dann ausufern.

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